In diesem wunderbaren Gastbeitrag nimmt uns Kate vom Reiseblog Kate-reist.at mit auf ihre Reise durch Süditalien. Mit viel Liebe zum Detail beschreibt sie ihre Route, gibt wertvolle Tipps und macht richtig Lust, selbst die Koffer zu packen. Ob du deinen nächsten Roadtrip planst oder einfach nur ein bisschen Fernweh stillen möchtest – hier findest du jede Menge Inspiration!
Von Neapel über Amalfi an der atemberaubend schönen Amalfitana nach Maratea und schlussendlich nach Matera – und dann noch ein Stopover in Pompeji, bevor es wieder zurück zum Ausgangsort Neapel geht. Wer einen guten Mix aus quirligem Großstadtleben, dolce vita wie aus dem Bilderbuch, einsamen Stränden sowie umwerfender Küstenlandschaft und viel Geschichte mag, für den wird diese Rundreise durch Kampanien und die Basilikata genau richtig sein…
Inhalt
Ausgangspunkt des Roadtrips: Neapel, am Golf von Neapel
„Je mehr die Straßen toben, desto ruhiger werd` ich“, soll Johann Wolfgang von Goethe während seiner Italienreise über Neapel gesagt haben. Eine Erfahrung, die ich so nicht teilen kann – denn diese Stadt hat so einiges mit mir gemacht, aber ruhig wurde ich hier nicht: Die Stadt hat mich gefangengenommen, staunen gemacht, mitgerissen, manchmal gefühlt komplett aufgesogen und wieder ausgespuckt – und am Ende jedes Tages richtig müde ins Bett fallen lassen.
Wer pure Schönheit, Eleganz oder gar Beschaulichkeit sucht, der ist mit der Hauptstadt der Region Kampanien also nicht gut bedient. Denn schön ist sie, na ja an manchen Stellen durchaus, aber sonst eher wild, unbändig, spannend, abwechslungsreich, und ja, vor allem authentisch. Kurzum: Entweder man verliebt sich – oder man flieht und das vermutlich schnell. Um es kurz zu machen: Ich bin geblieben. Und dann noch mal zurückgekommen.
Obwohl nach Rom und Mailand die drittgrößte Stadt Italiens, gibt es hier im Vergleich zu anderen italienischen Städten nicht DIE ganz großen Sehenswürdigkeiten. Aber: Dennoch ist die Liste kulturhistorisch spannender Plätze und Monumente, die man gesehen haben sollte lang. So findet man u. a. unzählige Kirchen, bei denen man die Qual der Wahl hat, wenn man Kirchenkunst und -Architektur liebt.



Von Mittelalter-Kirchenarchitektur bis hin zu Barock à la Napoli
Was sollte man also gesehen haben in der brodelnden Stadt am Golf von Neapel? Ganz generell gesprochen: Die Altstadt – denn diese wurde 1995 in ihrer Gesamtheit zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Aber nun zu ein paar detaillierten, persönlichen Empfehlungen: Übersehen kann man z. B. diese beiden Monumente ob ihrer Mächtigkeit schon mal nicht – das massive Castel Nuovo, einst Festung und Residenz zugleich, eine der schönsten Renaissance-Arbeiten der Stadt, und das Castel dell`Ovo, mit der Stadt durch einen Steg verbunden und die älteste erhaltene Befestigung Neapels.
Wer Barock liebt, der muss den Duomo di Santa Maria Assunta auf dem Zettel haben – hier findet man in der Cappella di San Gennaro neapolitanische Barockkunst schlechthin. Wer noch mehr Barock will, wird die Kirche San Giovanni a Carbonara besuchen, Mittelalterfans sind in der Kirche San Lorenzo Maggiore gut aufgehoben.
Eine Ruhe-Oase im lauten Stadtkern
Einer meiner Lieblingsplätze: Die Chiesa Santa Chiara mit angeschlossenem Klosterkomplex, einem wunderbaren Klostergarten und großartigen Majolika-Arbeiten. Eine friedliche, ruhige Oase in dieser so lebendigen, umtriebigen Stadt, mit kleinen Sitzbänken, schattenspendenden Pergolen und Brunnen. Gleich gegenüber dann ein weiteres Kirchenjuwel: die Jesuitenkirche Gesù Nuovo, mit einer beeindruckenden, dekorativen Fassade aus Diamantquadern und einem mächtigen Renaissanceportal. Innen dann überraschenderweise neapolitanischer Barock at its best.


365 Tage Weihnachten im Jahr
Weihnachtsfans müssen wohl einen Abstecher in die Via San Gregorio Armeno, die Straße der Krippenbauer, machen. Weihnachten ist hier das ganze Jahr lang und man trifft so manche prominente Krippenfigur, von Fußballgott Gigi Buffon über Nelson Mandela bis hin zu Barack Obama.

Neapel von oben
Neapel sollte man aber auch unbedingt von oben sehen: Eine gute Möglichkeit ist die Certosa di San Martino auf dem Vomero-Hügel, von der Terrasse des Klostergartens erwartet einen ein einzigartiger Ausblick auf die Stadt und den Golf von Neapel. Einen tollen Ausblick hat man auch vom Parco di Capodimonte, einer grünen Oase oberhalb der Stadt. Kunstliebhaber kommen hier oben ebenfalls auf ihre Rechnung: Im Museo Nazionale di Capodimonte hängt alles, was in der Malerei Rang und Namen hat, von Tizian, Bellini, Raffael, Botticelli, Caravaggio bis hin zu El Greco und Pieter Brueghel dem Älteren.

Station Nr. 2: Amalfi an der Amalfiküste
Die Liste der Sehenswürdigkeiten in Neapel ist noch lang, sehr lang – mindestens zwei, eher drei Tage sollte man für diese Stadt also schon einplanen. Aber jetzt geht es erst mal erholsam weiter, mit dem Auto, zur nächsten Station der Rundreise, Richtung Süden, ins rund 1,5 Autostunden entfernte Amalfi an der berühmten Amalfiküste. Wobei, erholsam ist relativ, denn die Fahrt entlang der Amalfitana ist mittlerweile nicht nur zu Hauptreisezeiten im Sommer durchaus anstrengend: enge Küstenstraßen, zu viel Verkehr, überforderte Autofahrer und deswegen maximal entnervte italienische Auto- und Busfahrer. Und ja, die Amalfitana wird nicht umsonst als eine der schönsten und spektakulärsten Küstenstraßen Europas bezeichnet und ist daher als logische Konsequenz vom bekannten Phänomen des Overtourism leider nicht verschont geblieben.

Strandleben und Kulturgenuss
Aber ist man erst mal in Amalfi angekommen (und hat auch einen Parkplatz für das Auto ergattert), stehen die Zeichen auf Entspannung: Vor einem das azurblaue Meer, hinter einem das pittoreske Stadtzentrum von Amalfi. Keinesfalls sollte man hier nur durchreisen, sondern jedenfalls mindestens zwei bis drei Nächte bleiben. Denn tagsüber kann es hier richtig voll werden, aber abends leert sich Amalfi, die Tagestouristen verlassen die 4.600-Einwohner:innen-Kleinstadt und alle scheinen sich zu entspannen. Amalfi gehört dann – zumindest ansatzweise – wieder sich selbst.



Neben einem klassischen Badetag am Stadtstrand von Amalfi (am besten im Bagni Mar di Cobalt) sollte man unbedingt das centro storico auch ein wenig erforschen: Lohnenswert ein Besuch des beeindruckenden Doms (Cattedrale di Sant’Andrea) aus dem 10. Jahrhundert, der im 13. Jahrhundert im arabisch-normannischen Stil und später im Barockstil umgebaut wurde. Dabei sollte man den Paradieskreuzgang (Chiostro del paradiso) keinesfalls auslassen, denn dieser ist aufgrund seiner Gestaltung ein geradezu magischer Ort.


Entlang wandern sollte man auch die Supportico Rua Mercatorum, die Hauptachse durch den Ort, schon im Mittelalter – und das am besten ganz in der Früh oder am späten Abend. Überhaupt, durch die zahlreichen „supportici“, die überdachten, von Häusern überbauten Straßen, sollte man in aller Ruhe flanieren; besonders schön ist z. B. die Supportico Sant`Andrea, die die Piazza Duomo mit der Piazza Municipi verbindet.
Eine Pause dann am besten an der Piazetta dei Dogi, die besonders hübsch ist, da sich hier viele unterschiedliche Baustile unmittelbar aneinanderreihen. Und dann noch ganz hinaufwandern, zu den Ausläufern Amalfis, und mit ein bisschen Glück begegnet man – so wie wir – dem einen oder anderen älteren Herrn, der eine große Amalfi-Zitrone in seinem Garten pflückt und einem diese schenkt…

Ravello sehen – und staunen
Amalfi ist aber auch eine gute Ausgangsbasis für Ausflüge in die Umgebung: z. B. ins 20 Autominuten entfernte Ravello, das sehr erhaben und elegant gut 350 Meter über dem Meer liegt. Prächtige Palazzi, großzügige Kirchen, paradiesische Gärten – Ravello scheint wenig von seiner Pracht vergangener Zeiten eingebüßt zu haben. Architektur-, Garten- und Pflanzenliebhaber wird es wohl gleich in die Villa Rufolo und die Villa Cimbrone ziehen, die man zu Fuß erreicht. Arabische, byzantinische, sizilianische Architektur erwarten einem in der Villa Rufolo, auf der Terrasse wuchert intensiv lila leuchtende Bougainvillea.



Highlights: der maurische Kreuzgang und der exotische Garten, mit Terrassen mit weitem Blick auf den leuchtend blauen Golf von Salerno. Und dann erst der Park rund um die Villa Cimbrone: Üppige Hortensien, Drachenbäume, Statuen aus Stein, dazwischen kleine Tempel, Grotten, ein Teegarten mit dem Tempel der Eva, was für ein kleines Paradies. Und auch ihn darf man nicht verpassen, den Ausblick von der „Terrazza dell`Infinito“.
Station Nr. 3: Maratea in der Basilikata
Nächste Destination: Maratea, das rund drei Autostunden von Amalfi entfernt liegt. Wir verlassen die Amalfitana und damit Kampanien und sind nun in der Basilikata unterwegs. Vom Cilento (Kampanien) im Nordwesten, Apulien im Osten und Kalabrien im Süden wird die Basilikata umgeben, und der Küstenabschnitt am Tyrrhenischen Meer ist im Vergleich zu den benachbarten Regionen mit nur an die 30 Kilometer Länge geradezu verschwindend kurz. (Länger ist der Küstenlinie der Basilikata am Ionischen Meer im Osten der Region.)
Aber, diese westliche Küstenlinie rund um Maratea hat es in puncto Schönheit dennoch in sich: Atemberaubende Ausblicke bieten sich von der Straße aus, die sich an der felsigen Küste entlangwindet. Und auch wenn diese Region heute kein absoluter Geheimtipp mehr ist, so geht es hier doch wesentlich entspannter zu als weiter nördlich an der Amalfiküste und das nicht nur auf der Küstenstraße.


Türkisblaues Badeglück bei Maratea
Landschaftlich abwechslungsreich ist die Basilikata: Üppig bewaldete Gebirgszüge, das Calanchi-Gebiet mit Gesteinsformationen, die fast an eine Mondlandschaft erinnern, bis hin zur felsigen (Steil-)Küste. Auch der größte Nationalpark Italiens, der Parco del Pollino, ist hier beheimatet und sicherlich eine nähere Erkundung wert. Wir aber haben uns für ein paar entspannte Badetage entschieden und beziehen unser Quartier im Maratea Hotel Villa Cheta, südlich von Aquafredda: Der perfekte Ort für einen entspannten Badeurlaub, ein paar Tage am kristallklaren türkisblauen Meer in kleinen Badebuchten, mit nichts als süßem Nichtstun.

Zum Christus von Maratea
Nur einmal raffen wir uns auf, um das nahegelegene Maratea, auch bekannt für seine insgesamt 44 Kirchen, zu erkunden. Dabei machen wir auch einen Abstecher zum Monte San Biagio: Über eine abenteuerliche Bergstraße, teilweise von hohen Betonpfeilern gestützt, geht es hinauf zu der ca. 21 Meter hohen Statue Cristo redentore di Maratea (Christus, der Erlöser), einem der bekanntesten Wahrzeichen in Süditalien, zwischen 1963 und 1965 aus toskanischem Carrara-Marmor geschaffen. Hat uns schon die abenteuerliche Straße in Aufregung versetzt, so toppt dies noch mal die Aussicht, die man von dieser rund 620 Meter hohen Erhebung mitten im sogenannten Lukanischen Apennin hat. Geradezu atemberaubend ist der Panorama-Ausblick über die Küstenlandschaft mit intensiv grünen Hängen auf das azurblaue tyrrhenische Meer und das unter dem Monte Biagio liegende Maratea.


Noch ein Tipp zum Schluss: Maratea ist auch bekannt für seine schwarzen Strände, die durch vulkanisches Gestein ihre charakteristische Farbe erhalten – z.B. der Spiaggia Nera (Cala Jannita) in Marina di Maratea, nördlich von Punta della Matrella. (Aber Achtung, die kleinen schwarzen Kieselsteine können durch die Sonneneinstrahlung sehr heiß werden, man sollte also jedenfalls Flipflops oder ähnliches dabeihaben.)
Station Nr. 4: Matera
Weiter geht die Rundreise durch das Landesinnere und schließlich auch parallel zur Basilikata-Küste am Ionischen Meer in den Norden der Basilikata: nach Matera (reine Fahrzeit mit dem Auto, ohne Stopps: Ca. 3 Stunden), der Hauptstadt der Provinz Matera. 2019 durfte Matera als erste Stadt in Süditalien den Titel Kulturhauptstadt Europas tragen; ein Besuch dieser einzigartigen Stadt, die zu einem erheblichen Teil aus Höhlensiedlungen, den Sassi, besteht, ist aber auch Jahre später mehr als lohnenswert. Matera, in dem heute rund 60.000 Menschen leben (davon rund 2.000 in den Sassi), gehört seit 1993 zum UNESCO Welterbe.

Es ist wie so oft in der Geschichte die Lage, die diesen Ort für Siedler so attraktiv gemacht hatte: Ein Tuffsteinplateau, schwer einzunehmen, und darunter liegt eine Schlucht mit einem Bach, der Zugang zu Wasser war also garantiert. Bereits ab 8000 vor Christus sollen sich in Matera Menschen angesiedelt haben. So richtig und dauerhaft besiedelt wurde die Gegend allerdings erst im 6. bzw. 7. Jahrhundert und wie so oft waren es Mönche – in diesem Falle aus Kleinasien –, die hier eine Vorreiterrolle einnahmen. Ihnen folgten nach und nach Bauern und Handwerker. Im 11. Jahrhundert übernahmen die Normannen die Herrschaft und die Siedlung dehnte sich weiter aus, hinunter in die Schlucht. Damit entstanden die Höhlensiedlungen in den Stadtteilen Sasso Barisano und Sasso Caveoso.
Ein steinernes, nicht enden wollendes Häusermeer
Wer in der Neustadt von Matera ankommt, der ist erst mal unschlüssig, wie er sich die Altstadt, die zu einem großen Teil aus den Höhlensiedlungen (Sassi) besteht, erschließen soll. Es ist im besten Sinne ein riesiges steinernes Häusermeer, das einem da zu Füssen zu liegen scheint. Irgendwie hat man auch das Gefühl nicht einmal Straßen oder Gassen von hier oben ausmachen zu können, vielmehr scheinen die Häuser förmlich ununterbrochen ineinander überzugehen. Absolut faszinierend und auf seine Art wunderschön. Am besten folgt man dann von der Via del corso in der Oberstadt den Wegweisern in den Stadtteil Sasso Barisano, der Teil der Altstadt ist (der Sasso Caveoso liegt südlicher und ist älter) und der vermutlich so heißt, weil er in Richtung der apulischen Küstenstadt Bari ausgerichtet ist.


Teils bittere Armut, Krankheiten, kein Strom, kein fließendes Wasser: Das waren die Umstände, unter denen die Menschen in den Höhlen der Felsen noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts gelebt hatten. Ein paar Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Höhlen geräumt, die rund 15.000 Einwohner umgesiedelt. Renoviert wurden die Sassi schließlich in den 80er Jahren, 1993 wurden die Siedlungen von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Seit vielen Jahren wird nun an jedem Eck restauriert oder neu gebaut: Restaurants, Cafès, kleine Hotels, B&Bs und Künstlerwerkstätten – Matera ist mittlerweile zu einem bekannten Tourismusziel geworden und die Stadt trägt dieser Entwicklung Rechnung. Zumeist passiert diese Renovierung hochwertig und geschmackvoll, möge es so bleiben, und die Stadt vor allem nicht ein weiteres Opfer des Overtourism werden.
Am besten sollte man jedoch in der Nebensaison kommen, denn das ist man, wie wir, zumeist alleine unterwegs in den schmalen Gassen. Einfach mal treiben lassen, wäre mein Tipp, verloren gehen kann man hier ohnehin nicht und die Stadt überrascht einen alle paar Minuten mit großartigen Ausblicken. Die ganz großen Sehenswürdigkeiten gibt es in Matera nicht, vielmehr ist die Stadt selbst ein Gesamtkunstwerk – und absolut faszinierend.
Matera – ein Gesamtkunstwerk
Auch in Matera gilt: Das eine, ganz große kunsthistorische Highlight gibt es nicht, vielmehr ist die Stadt ein ziemlich einzigartiges Gesamtkunstwerk. Gesehen haben sollte man aber auf jeden Fall den Dom (Cattedrale della Madonna della Bruna e di Sant’Eustachio), der inmitten des Altstadtviertels „Civita“, am höchsten Punkt der Stadt, liegt. Der Dom überzeugt mich mit einer wunderschönen Holzdecke, beeindruckenden Stuckarbeiten an den Säulen und einem Fresko im byzantinischen Stil, das die Madonna della Bruna mit dem Jesuskind zeigt. Schön ist auch die Renaissancekapelle Mariä Verkündigung, mit einer aufwändigen Kassettendecke und Nischen in den Wänden.



Nicht zuletzt fasziniert mich auch das hölzerne Chorgestühl aus dem 15. Jahrhundert. Und noch ein Tipp: Den besten Ausblick überhaupt hat man von der Piazza Pascoli in der Oberstadt. Reicht ein Tag, um die Atmosphäre der Stadt so richtig auf sich wirken zu lassen? Ich finde nicht – zwei Tage Zeit sollte man sich daher schon nehmen für diesen außergewöhnlichen Ort.
Und damit ist auch schon die letzte Etappe unserer Rundreise angebrochen: Von Matera geht es über Potenza, die Hauptstadt der Basilikata, und das am Meer gelegene Salerno zurück Richtung Neapel – wer Lust und Zeit hatt, der legt noch einen Stopp in Pompeji, einer der am besten erhaltenen Ruinenstädte der Antike, ein. Die antike Stadt am Golf von Neapel (Kampanien) wurde im Jahr 79 n. Chr. beim Ausbruch des Vulkans Vesuv verschüttet und durch die Vulkanasche weitgehend konserviert. Mindestens 2.000 Menschen, vermutlich aber noch mehr, sollen gestorben sein, als der Vesuv förmlich explodierte und mit Lava, Asche und Gestein alles unter sich begrub.
Ein paar generelle Tipps zur Rundreise:

Wieviel Zeit sollte man sich für diesen Roadtrip durch Kampanien und die Basilikata nehmen?
Obwohl die Strecken zwischen den einzelnen Stationen nicht allzu lang sind und man relativ schnell von einer zur nächsten Destination kommt, macht es Sinn mindestens 10 bis 12 Tage dafür einzuplanen. Zwei Wochen sind ideal, um zwischendurch auch mal den einen oder anderen ungeplanten Zwischenstopp einlegen zu können, z. B. in Form eines Abstechers mit dem Schiff von Amalfi nach Capri, dem Besuch von Potenza (Hauptstadt der Basilikata) oder der Hafenstadt Salerno auf der Fahrt von Matera nach Neapel. Oder um einfach den einen oder anderen ausgiebigen Badetag rund um Amalfi oder Maratea genießen zu können.
Fahrzeiten zwischen den einzelnen Destinationen:
Neapel – Amalfi: Reine Fahrzeit mindestens 1,5-2 Stunden, in der Hauptsaison vermutlich noch länger, denn die Straßen sind eng, kurvig und vor allem meist ziemlich überlastet.
Amalfi – Maratea: Obwohl die Küstenstraßen in der Basilikata wesentlich weniger stark befahren sind, muss man hier mindestens 3 Stunden einplanen, vorausgesetzt man nimmt die mautpflichtige Verbindung im Landesinneren. Wer die Küstenatmosphäre nicht verpassen will, der wird die Route via Paestum und Agropoli wählen und darf sich ab Policastro Bussentino über teilweise spektakuläre Ausblicke auf das Meer freuen. Das kostet aber Zeit: Reine Fahrzeit mindestens 3,5-4 Stunden, auch weil der Straßenzustand nicht immer top ist. Dennoch eine große Empfehlung für diese (zweite) Variante!
Maratea – Matera: Wer die Route mit teilweisem Meer-Blick bevorzugt, wird die Route wählen, die quer durch die Basilikata und dann entlang der Küste am Ionischen Meer führt, Fahrzeit rund 3 Stunden. Ähnlich ist die Fahrzeit bei jener Route, die die ganze Zeit durch das Landesinnere, via Potenza (Hauptstadt der Basilikata) nach Matera führt.
Matera – Pompeji: Rund 3 Stunden Fahrzeit beträgt die Route via Potenza und Salerno zu den Ausgrabungsstätten in Pompeji.
Pompeji – Neapel:
Theoretisch rund eine halbe Stunde Autofahrt, in der Praxis kann man auch schon mal eine Stunde brauchen für diese Strecke.
Auto oder kein Auto?
Ja, im Zweifelsfall lässt sich diese Rundreise auch mit der italienischen Bahn bewältigen, vor allem an der Küste der Amalfitana und der Basilikata ist das kein Problem. Und vor Ort kommt man in der Regel gut mit den italienischen Bussen zu diversen Ausflugszielen. Etwas mühsam und umständlich ist dann aber z. B. die Fahrt von Maratea nach Matera – und vor allem müsste man für die gesamte Rundreise definitiv etwas mehr Zeit einplanen und spontane sidekicks sind nicht wirklich möglich. Daher die klare Empfehlung, hier am besten mit dem Auto unterwegs zu sein.
Über die Autorin
Kate erzählt seit 2019 auf ihrem Blog kate-reist über kulturhistorisch spannende Städte, faszinierende Landschaften, Berge mit Weitblick, atemberaubende Meeresküsten sowie türkis-grün-blaue See-Schönheiten in ganz Europa. Und weil zu einer perfekten Reise auch immer guter Schlaf und noch besseres Essen dazu gehören, gibt es dazu ebenfalls viele persönliche Tipps. Wer vorbeischaut am Blog, dem wird es sofort auffallen: Italien gehört ein besonders großes Stück ihres Reiseherzens – und deswegen gibt es über 100 Italien-Beiträge mit persönlichen Tipps von Norden bis Süden und Osten bis Westen.
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